Seit über 30 Jahren existiert unsere Logopädie an zwei Standorten, dadurch kennen wir die Gegebenheiten und Entwicklungen der Gehälter von Logopäden und Logopädinnen. Trotz allem können wir Ihnen leider keine verbindlichen Daten gewährleisten. Die Gehälter ergeben sich als Durchschnitt verschiedener Portale und darin enthaltenen Angaben von Logopäden (Ausbildung.de, Gehalt-Tipps.de, Gehaltsvergleich.com) sowie der Einschätzung von Kollegen und unseren Logopäden. Dies soll Ihnen lediglich einen groben Einblick in die Verdienstmöglichkeiten eines Logopäden nach der Ausbildung geben. Informationen zum Gehalt nach dem Studium erhalten Sie weiter unten im Artikel.

Durchschnittliches Gehalt eines Logopäden / einer Logopädin nach Ausbildung:

Berufsanfänger: ca. 1.400 – 2.000 € Brutto

3-6 Jahre Berufserfahrung: ca. 1.700 – 2.200 € Brutto

Über 10 Jahre Berufserfahrung: ca. 2.000 – 3.600 € Brutto

Warum wir das Gehalt der Logopäden nicht in Netto darlegen:
Je nachdem ob Sie (bspw.) verheiratet oder ledig sind, Kinder haben oder Kirchensteuer entrichten, werden Sie in eine bestimmte Steuerklasse eingeordnet. So variiert das Nettoeinkommen trotz gleichen Bruttogehalts.

Warum schwanken die Gehälter der Logopäden so stark?
Es gibt viele Einflussfaktoren, warum die Gehälter so starken Schwankungen unterliegen, im Folgenden haben wir die wichtigsten aufgelistet:

• Was ist der Einsatzort (das Gehalt eines Logopäden im öffentlichen Dienst z.B. in einer Klinik oder therapeutischen Einrichtung (Reha-Kliniken, Krankenhäuser) ist wesentlich höher (20% – 30%) als in logopädischen Praxen. Mehr dazu unten im Bereich Tarife)
• Wo ist der Einsatzort (in Großstädten werden zum Teil höhere Gehälter gezahlt)
• Wo sind die Schwerpunkte (arbeitet ein Angestellter rein neurologisch, lassen sich höhere Umsätze generieren, als bei jemandem, der sich auf die Kindertherapie spezialisiert hat, dort sind die Behandlungssätze deutlich geringer)
• Was für Fortbildungen sind vorhanden
• Wie ist die Abschlussnote ausgefallen
• Wie sieht die Zielsetzung bzw. zukünftige individuelle Entwicklung aus

Wichtige Info – bitte lesen:
Die Zahlen basieren auf einer 38 Stunden Woche eines angestellten einer Logopädie ohne Zusatzvergütungen und gelten für die alten Bundesländer. In den neuen Bundesländern kann das Gehalt eines Logopäden (leider immer noch) zwischen 10% und 30% niedriger sein. Beachten Sie bitte, dass die Werte wie oben angesprochen Schätz- und Durchschnittswerte sind, individuell kann es auf Grund der Einflussfaktoren große Unterschiede geben (sicherlich auch außerhalb der genannten Spannen). Zudem gibt es auch die Möglichkeit sich nach der Ausbildung zum Logopäden selbstständig zu machen oder gar eine eigene Logopädie-Praxis zu eröffnen. Allerdings resultieren hieraus nicht zwingend höhere Gehälter. Der Einstieg in die Selbstständigkeit erfordert viel Fleiß, einen hohen Verwaltungsaufwand und viele weitere (oft unterschätzte) Aspekte (Miete, Werbung, Mitarbeiter, Konkurrenz, Tarife usw.)

Gehalt eines Logopäden nach Tarifvertrag:

Haben Sie einen hervorragenden Abschluss im Bereich Logopädie erreicht, können Sie sich auf Stellen im öffentlichen Dienst bewerben. Dort steht Ihnen als Logopäde ein Gehalt nach dem entsprechenden Tarifvertrag zu.

Im Bereich des öffentlichen Dienstes gelten folgende Tarifverträge (Quelle: dbl):

• Tarifverträge der Länder (TV-L); u.a. auch für die Arbeit an Universitätskliniken gültig. Für diesen Bereich wurde in den letzten Verhandlungen für Logopäden die Entgeltstufe E9 vereinbart.
  Mit dem Tarifrechner des öffentlichen Dienst kommt so ein Gehalt von 2.400 – 3.250 € Brutto zustande (Je nach Stufe und Bundesland, Stand: 2014)
• Tarifvertrag öffentlicher Dienst (TVöD), nach Bund und Kommunen getrennt. In diesem Tarifbereich gelten für Logopäden die Entgeltstufen E 6-9.
  Mit dem Tarifrechner des öffentlichen Dienst kommt so ein Gehalt von 2.200 – 2.500 € Brutto zustande (Je nach Stufe und Bundesland, Stand: 2014)

Gehaltsunterschied zwischen Ausbildung und Studium Logopädie:

Um den Tatsachen ins Auge zu sehen, es gibt keinen relevanten Unterschied im Gehalt. Wenn Sie einen Bachelor- oder Masterabschluss haben können Sie zu Beginn als Angestellter 100 – 300 € Brutto mehr verdienen, was aber nicht der Rede wert ist. Allerdings haben Sie mit einem Studium i.d.R. bessere Chancen auf einen Job im öffentlichen Dienst und damit gleichzeitig besserem Verdienst. Ein Studium bietet sich vor allem an, wenn Sie eine leitende Position oder Ihre eigene Logopädie-Praxis eröffnen wollen. Zwar ist das Studium auch dafür keine Voraussetzung, allerdings eignen Sie sich so ein fundiertes Fachwissen an, was in beiden Fällen von Vorteil sein kann. Für das Studium ist eine Fachholschulreife erforderlich. Zudem kostet das Studium der Logopädie wesentlich mehr Geld, als eine Ausbildung. Sie sollten sich daher im Vorhinein genau Gedanken machen, wie Ihre zukünftige individuelle Entwicklung aussieht, und ob ein Logopädie-Studium dafür zwingend notwendig ist oder eine Ausbildung ausreichen könnte

Wir hoffen Ihnen einen kleinen Einblick zum Thema Gehalt eines Logopäden gegeben zu haben. Bei Fragen, Anmerkungen oder gern auch persönlichem Feedback zum Artikel schreiben Sie uns gern eine Nachricht an: info@sprachtherapie-clemens.de

Ihr Team der Logopädie & Sprachtherapie Clemens

Weiterführende Infos:

• Berufsbild Logopäde
• Unterschied zwischen Logopädie und Sprachtherapie
• Sprachtherapeut Gehalt & Verdienst