Unter dem seit 1992 etablierten Oberbegriff „Unterstützte Kommunikation“ werden alle pädagogischen bzw. therapeutischen Maßnahmen, die eine Erweiterung der kommunikativen Möglichkeiten bei Menschen ohne Lautsprache bezwecken (Kristen 1994) subsumiert. Die Zielgruppe ist sehr weitreichend und heterogen. Sie umfasst alle Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen, die aufgrund einer angeborenen oder erworbenen Behinderung so stark eingeschränkt sind, dass sie vorübergehend oder dauerhaft kaum, gar nicht, nur einem vertrauten Personenkreis gegenüber oder nur unter günstigen Umständen lautsprachlich kommunizieren können.
Die vorhandenen sprachlichen und kommunikativen Fähigkeiten eines betroffenen Menschen sind Ausgangspunkt für ein unterstütztes Kommunikationssystem. Es werden alle körpereigenen und externen Hilfen genutzt, um die Kommunikation des Betroffenen zu verbessern (Boenisch 2009).
Es wird unterschieden in:
– Nicht-elektronisch
– Elektronisch
(Braun 1994)
Körpereigene Kommunikationsformen sind z.B. Lautsprache, Laute, Gestik, Mimik, oder Gebärdensprache aber auch individuelle körpereigene Strategien in der Kommunikation.
Externe nicht-elektronische Kommunikationshilfen sind beispielsweise Fotos, Bilder, Zeichnungen, Symbole oder Schrift. Diese können auf einzelnen Karten, in Büchern, Ordnern oder Tafeln präsentiert werden und durch Zeigen auf eines oder mehrere Symbole können sich Menschen mit Kommunikationsbeeinträchtigungen mitteilen. Auf diese Weise können einfache Bedürfnisse aber auch komplexe Inhalte ausgedrückt werden.
Externe elektronische Kommunikationshilfen werden unterschieden in einfache und komplexe Sprachausgabegeräten. Einfache Sprachausgabegeräte können Geräte mit einer oder zwei Tasten mit natürlicher Sprachausgabe sein, bei welchen sich über ein Mikrofon Aussagen, Geräusche oder Musik aufnehmen und wiedergeben lassen.
Komplexe Sprachausgabegeräte sind Kommunikationshilfen mit natürlicher oder synthetischer Sprachausgabe. Komplexe Geräte bieten eine große Vokabularauswahl sowie meist auch grammatikalische Funktionen und ermöglichen, falls gewünscht, auch eine Kommunikation über Schriftsprache. Dem unterstützt kommunizierendem Menschen wird so mehr Unabhängigkeit und eine größere Flexibilität im Alltag ermöglicht. Kann ein Gerät nicht mit dem Finger bedient werden, kann dies über spezielle Ansteuerungsmöglichkeiten wie beispielsweise mithilfe der Augen (bspw. bei ALS) oder mit dem Kinn das gewünschte Vokabular eines komplexen Sprachausgabegeräts gelöst werden.
Prof. Dr. Boenisch (2008) zog aus seinen Forschungsergebnissen das Fazit, dass der Einsatz von elektronischen Kommunikationshilfen zu einer deutlichen Verbesserung der Sprechfähigkeit führt. Zudem sieht Boenisch Kommunikationsförderung als ein Grundrecht einer Förderung von Menschen ohne oder mit nur wenig Lautsprache an, um auch diesen Menschen eine gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen.
In unseren Logopädie Praxen in Essen und Bottrop haben wir uns auf die Unterstützte Kommunikation in der Logopädie spezialisiert. Durch intensive Fortbildung in diesem Bereich und langjährige Erfahrung bieten wir qualitative und aktuellste Behandlungsmöglichkeiten an. Durch die enge Zusammenarbeit mit ausgewählten Partnern geben wir Beratung zur Unterstützten Kommunikation (elektronische Kommunikationsgeräte, auch mit Umfeldsteuerung). Zur optimalen Geräteauswahl greifen wir dabei auf das Fachwissen unseres Partners epitech zurück.
Wenn Sie mehr über unsere Unterstützte Kommunikation in der Logopädie in Essen oder Bottrop erfahren wollen, freuen wir uns über Ihre Nachricht oder gern auch Anruf. Unser Team steht Ihnen gern jederzeit beratend zur Seite.
Autor:
Lisa Franz – Logopädin, dipl. Logopädin (NL)
Sprachtherapie Prollius