Immer mehr Kinder in logopädischer Behandlung

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Die Krankenkasse KKH in Essen hat die Daten ihrer Versicherten aus der Region ausgewertet. Demnach besuchte fast jeder sechste Junge sowie etwa jedes zehnte Mädchen im Alter zwischen vier und sieben Jahren eine logopädische Praxis. Aber auch ältere Kinder werden immer öfter sprachtherapeutisch behandelt. Zwischen 2006 und 2016 stieg die Zahl der betroffenen Mädchen um 50 Prozent an, bei den Jungen waren es 36 Prozent. Oft werden Probleme in der Sprachentwicklung bei U-Untersuchungen vom Kinderarzt festgestellt, allerdings ist nicht jede Auffälligkeit im Sprechverhalten eines Kleinkindes gleich bedeutsam für die Notwendigkeit einer Behandlung. Allgemein ist es wichtig, Defizite früh zu erkennen und zu behandeln. In jedem Fall sollten Eltern, die eine Auffälligkeit bei ihrem Kind feststellen, zuerst mit dem Kinderarzt Rücksprache halten. Danach können dann, je nach individuellem Befund, weitere Maßnahmen angestoßen werden.

Die Praxis für Sprachtherapie Prollius bietet seit Jahren den besorgten Eltern kostenlose Beratungstermine und Diagnosestellungen für die möglicherweise sprachentwicklungsverzögerten bzw. -gestörten Kinder und Jugendlichen an. In diesen Terminen werden umfassende Anamnesen erhoben und standardisierte Tests durchgeführt. Die Ergebnisse werden den Eltern als Diskussionsgrundlage und zur Vorlage bei ihrem Arzt mitgegeben. Eltern berichten öfter danach, dass die Verordnung einer sprachtherapeutischen Behandlung mit dem Hinweis auf das extrem belastete Budget des Arztes bzw. mit dessen Furcht vor einem Regressverfahren seitens der KV verweigert wird. Diese Haltung erfahren die Eltern dann mitunter auch von einzelnen Fachärzten, die sie dann eigeninitiativ aufgesucht haben. Ferner zitieren die Eltern auch ärztliche Hinweise, dass Sprachförderung in den Kindergärten und Kindertagesstätten angeboten würde und dass man doch den Abschluss dieser Maßnahme abwarten möge. Danach könne man immer noch sehen. Leider „argumentieren“ Standesvertreterorganisationen, dass viel zu viel Logopädie unnötig verordnet würde und dies eher zur Verunsicherung der Kinder beitrüge und somit Ressourcen vergeudet würden. Zugenommen haben nach Erhebungen der Praxis für Sprachtherapie Prollius die sprachtherapeutischen Behandlungen bei Kindern mit Migrationshintergrund. Insgesamt beurteilen wir die Verordnung von sprachtherapeutischen Behandlungen im Ballungsraum Ruhrgebiet eher stark rückläufig.

Leider treffen derartige Ablehnungen auch einige Erwachsene, die bei sich neurologische, onkologische oder demenzielle Störungen beklagen. Diesen gelingt manchmal leider nicht, die dringend benötigten Therapieverfahren (Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie), selbst bei Empfehlung durch vorher behandelnde Akut- und Rehakliniken, von ihrem Hausarzt verordnet zu bekommen. Sie werden dann auch zu Fachärzten verwiesen. Oftmals sind diese Patientengruppen durch die Art und Schwere der Erkrankung in ihrer Mobilität stark eingeschränkt oder auch zu alt und gebrechlich, um diese „Rundreise“ anzutreten. So bekommen leider auch einige Erwachsene die notwendigen Therapien nicht und resignieren. Vollstationäre Einrichtungen können dieses Engagement eben für die Bewohnerinnen und Bewohner nicht leisten.

Die Praxis für Sprachtherapie Prollius ist klar der Meinung , dass ausschließlich nur unbedingt benötigte Therapien durchgeführt werden sollen. Scheitern darf dies jedoch nicht an künstlich errichteten, bürokratischen und organisatorischen Hürden oder gar Ausflüchten einzelner Beteiligter. Daher unterstützen wir den verantwortungsbewussten Direktzugang aller Versicherten zu den Heilmitteln, wie es die Berufsverbänden der Ergotherapeuten, Logopäden und Physiotherapeuten seit langem fordern. Hierzu möge auch jeder Wahlberechtigte zu der bevorstehenden Bundestagswahl das Gespräch mit seinem Abgeordnetenkandidaten  bzw. mit den entsendenden Parteien suchen, um zu erfahren, wie ernst es die Politik hiermit meint.

Sollten Sie eine Frage zu diesem Thema haben, können Sie sich jederzeit an uns wenden.

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