Die Parkinson Krankheit wird heute als idiopathisches Parkinson-Syndrom (IPS) bezeichnet.
Syndrome nach Ursachen:
Sekundäre (symptomatische) Parkinson-Syndrome:
„Idiopathisch“ bedeutet, dass die Ursache der Erkrankung noch nicht abschließend geklärt ist. „Symptomatisch“ bedeutet, dass die Symptome des vorliegenden Parkinson-Syndroms Folgen einer anderen Grunderkrankung sind.
Unter Bradykinese versteht man die Verlangsamung der Einleitung von Willkürbewegungen. Hierzu gehört auch die nach vorne gebeugte Körperhaltung, wobei sämtliche großen Gelenke in Beugung gehalten werden.
Der Rigor ist eine zunehmende Steifigkeit der Muskulatur, die beim passiven Durchbewegen von Armen und Beinen auffällt. Es erscheint, als ob ein wachsender Widerstand vorliegt.
Es handelt sich beim Tremor der Parkinson Krankheit in der Regel um einen Ruhetremor. Die Finger der Hand oder der Arm zittern langsam, während der Körperteil eigentlich in Ruhe ist. Aber auch im Bereich der Beine kann ein Tremor vorliegen.
Die posturale Instabilität, also eine Instabilität der Körperhaltung, lässt sich dadurch erkennen und nachweisen, dass der aufrecht stehende Patient auf ein leichtes Stoßen nach vorne, hinten oder zur Seite unsicher reagiert, und bestenfalls durch einen Ausfall-schritt das Fallen vermeiden kann. Dies tritt eher nicht am Anfang der Erkrankung auf.
Eine Sprechstörung stellt sich bei der Parkinson Erkrankung in Form einer zunehmend leisen und monotonen Sprechweise dar. Beobachtet wird ferner, dass der Patient gegen Ende des Satzes schneller wird und so Buchstaben und Silben auslässt.
Vervollständigt wird das Krankheitsbild durch sich verstärkende Schwierigkeiten bei der der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme. Besteck und Trinkgefäße können immer schwerer in Richtung Mund geführt werden. Begleitet wird dies durch sich vergrößernde Störungen bei der oralen Nahrungsverarbeitung (Kauen) und Abtransport (Schlucken). Durch die Muskelschwäche im Kehlkopf funktionieren die Schutzmechanismen (Schließen des Kehldeckels beim Schlucken zur Sicherung der Atemwege) nicht mehr ausreichend. Es kommt zu Aspirationen und möglicherweise auch zu Pneumonien.
Die Parkinson Erkrankung charakterisiert sich durch drei Kardinalsymptome:
Alle diese Symptome sind bei der überwiegenden Anzahl der Parkinson Patienten auch beim Sprechen und der Stimme erkennbar. Diese Sprechstörung nennt sich Dysarthrophonie (früher: Dysarthrie) und stellt eine gemischte Störung der Aussprache und der Stimmgebung dar.
Leitsymptome der Dysarthrophonie bei diesem Krankheitsbild sind:
Die betroffenen Patienten bemerken ihre unzureichende Sprechlautstärke nicht und bedürfen häufig einen Hinweis vom Gesprächspartner. Je früher eine fachtherapeutische Intervention (Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie) erfolgt, desto größer sind die Chancen auf den Statuserhalt und die Minimierung von Risiken (Pneumonien, Stürze).
Auf Grund der zuvor beschriebenen Symptome ist eine Unterstützung durch eine logopädische Therapie bei Morbus Parkinson hilfreich, um die Lautbildung zu erhalten und zu fördern sowie die Mimik zu verbessern. Nach einer Grunduntersuchung von Lautstärke und Steigerungspotential, Artikulationsgenauigkeit, Sprechgeschwindigkeit und Fragen zur Lebenssituation und -qualität wählt der Logopäde ein für den Patienten voraussichtlich effektives Behandlungsverfahren aus. Durch regelmäßige Übungen kann so die Stimme wieder aktiviert werden und eine normale und kraftvolle Lautstärke erreichen. Nach einer Therapie können die Übungen selbstständig weitergeführt werden, um dauerhaft die Verringerung der Stimme zu vermeiden. Dabei gilt, dass ein früher Beginn die Chancen zur erfolgreichen Verbesserung steigert.
Über unsere logopädische Therapie bei Morbus Parkinson:
In unseren Logopädie Praxen in Essen und Bottrop bieten wir die logopädische Therapie bei Morbus Parkinson an. Durch diese inhaltliche Schwerpunktsetzung der Praxis auf die Bereiche Neurologie und Dysphagietherapie verfügen wir über langjährige Erfahrung in diesen Bereichen. Zudem halten wir uns stets auf dem aktuellen Stand der Forschung und Technik. Unser Team verfügt über vielfältige Fort- und Weiterbildungen in den Bereichen F.O.T.T., Therapie von Artikulationsstörungen, Stimmtherapie, PNF und VocaSTIM-Therapie.
Für Rückfragen oder eine individuellen Beratung zum Thema „Logopädie bei Morbus Parkinson“ stehe ich selbstverständlich gerne zur Verfügung!
Vielen Dank für Ihr Interesse
Hannes Clemen
Logopädie Clemens
Literaturhinweise:
Nebel, A.; Deuschl, G.: Dysarthrie und Dysphagie bei Morbus Parkinson. Thieme. 2008
Ludwig, E.; Annecke, R.; Löbring, E.: Der große TRIAS-Ratgeber Parkinson-Krankheit. Trias. 2007